Projektinfos
Bauherr
Elisabeth und Benedikt Kaufmann
Standort
Lingenau (DE)
Fertigstellung
2018
Projektdaten
NGF 180 m², BGF 224 m²,
BRI 821,3 m³
Energie 50 kWh/m²a
Rechte
Text Univ.-Prof. Arch. DI Hermann Kaufmann
Foto Norman Radon
- Tragwerksplanung
merz kley partner ZT GmbH , Dornbirn - Bauphysik
Thomas Schwarz - WSS, Wärme- & Schallschutztechnik Schwarz, Frastanz - Zimmermannarbeiten
Kaufmann Zimmerei und Tischlerei GmbH, Reuthe - Baumeister
Sohler GmbH, Lingenau - Fensterbau
Böhler Fenster GmbH, Wolfurt
Kaufmann, Lingenau
Heute ein Haus für eine junge Familie zu bauen wird immer mehr zum Sonderfall, da sowohl Grund- als auch Baukosten derart hoch sind, dass sie mit einem normalen Einkommen nicht mehr finanzierbar sind. In diesem Fall wurde das Grundstück von der Gemeinde Lingenau zu einem sehr niedrigen Preis zur Verfügung gestellt, da die Bauherrin aus dem Dorf stammt. Die Baukosten waren sehr begrenzt und nur dadurch, dass die Familie fast alles in Eigenleistung zusammen mit dem gerade pensionierten Vater, der gelernter Tischler ist, errichtete, konnten diese eingehalten werden. So ist an dem Haus nichts zu viel, die Kubatur wurde sehr gering gehalten. Betreten wird das Haus auf Grund des Geländes auf der Wohnebene im Obergeschoss, die Schlafräume und ein minimaler Kellerraum befinden sich im Untergeschoss. Die Hanglage bedingte auch, dass die Wände im Untergeschoss in Beton errichtet wurden, darauf liegt eine Holzbalkendecke. Erd- und Dachgeschoss wurden komplett in Holz errichtet.
Vom Zimmermann wurde lediglich das Holzskelett geliefert, der Rest wurde in Eigenleistung errichtet. Hier hat sich wieder gezeigt, dass Holz das am besten geeignete Material für den Selbstbau ist. Bemerkenswert dabei ist die Detailqualität sowohl außen als auch im Innenausbau.
Das Haus erreicht nicht den Passivhausstandard, hat aber zur Beheizung einen Ganzhauskachelofen mit Pufferspeicher und Solareinbindung. Da der Bauherr gute Möglichkeiten hat, Holz aus dem Wald zu beziehen, wurde auf eine aufwendige Technik zur Energieeinsparung verzichtet und nimmt in Kauf, dass eventuell ein paar Kilogramm Holz mehr verbraucht werden. In den letzten Heizsaisonen verbrauchte das Haus ca. 5 fm/Jahr für Beheizung und Warmwasserbereitung.
Publik
- Holzbaupreis Vorarlberg
2019 (Anerkennung)