Umweltbildungszentrum Britzer Garten, Berlin
Umweltbildungszentrum Britzer Garten, Berlin

Projektinfos

13_31

Bauherr
Grün Berlin

Standort
Berlin

Wettbewerb
2014

Projektphasen
Wettbewerb
Ausführung

Rechte
Text HK Architekten,
Abbildung HK Architekten

Umweltbildungszentrum Britzer Garten, Berlin

1. Platz

Der neue Pavillon des Umweltbildungszentrums liegt an selber Stelle im Britzer Garten wie sein Vorgänger. Er zeigt sich als schwebender Pavillon zwischen dem alten Baumbestand. Beim Nähern fällt als erstes  die Vogelnestartige Struktur auf die sich wie ein Band um das Gebäude zieht. Hinter den schräg angeordneten Holzstäben kann man die Räume des Umweltbildungszentrums erahnen. Dieses Wechselspiel zwischen Fassade, Umgebung,  Außen-  und Innenraum macht neugierig und lockt die Besucher des Britzer Gartens ins Innere.

Über eine Rampe bzw. Treppe überwindet man den Höhenunterschied von 75 cm und tritt über ein Podest in eine überdachte Vorzone. Dieser Raum kann auch für Ausstellungen genutzt werden. Nach Osten  hin zeigt sich eine einladende Glasfassade hinter der sich die neuen Räumlichkeiten des Umweltzentrums befinden. Direkt gegenüber des Podestes befindet sich der Eingang in das Foyer.

Betritt man das Foyer findet man sich in einem großzügigen Empfang wieder. Nach Norden hin erschließt sich der Mehrzweckraum. Dieser ist an drei Seiten raumhoch verglast. Den Zugang zum Foyer kann man bei Bedarf über Faltwände abtrennen. Zudem gibt es die Möglichkeit die Fenster zur Terrasse hin zu öffnen, so kann man den überdachten Außenbereich bei Veranstaltungen mit einbeziehen.

Gegenüber des Multifunktionsraumes liegt der große Seminarraum. Auch diesen kann man über Faltwände vom Foyer aus abtrennen. Dahinter schließt sich der kleine Seminarraum an. Bei großen Veranstaltungen kann man alle Faltwände öffnen, so erhält man einen großen Raum der sich über  beide Seminarräume, Foyer und Multifunktionsraum erstreckt.  Ebenso wie im Multifunktionsraum kann man die raumhohe Verglasung zur Terrasse hin öffnen um Seminare im Freien stattfinden zu lassen ohne auf die vorhandene Infrastruktur verzichten zu müssen.

Die Primärstruktur des Pavillons wird gebildet durch 9x4m große Boden- und Deckenelemente. Diese liegen jeweils in den Ecken auf Stützen auf – eine Tischkonstruktion bestehend aus filigranen Stahlstützen und darauf aufgelagerte Hohlkastenelemente aus Holz. Die Bodenelemente liegen auf Schraubfundamenten auf und sind ausgedämmt, die Deckenelemente sind hinterlüftet und tragen ein begrüntes Dach. Vorgefertigte Wand-Fenster und Innenwandelemente, die zwischen die beiden Ebenen eingebaut werden, bilden die Innenräume und sind teilweise aussteifend konstruiert. Die Montage kann sehr rasch erfolgen. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades kann der Pavillon in 2 Tagen regendicht errichtet werden, der Ausbau dauert nur wenige Wochen.

Modularität

Die Kerneinheit, 10 Elemente, kann auf 15 Elemente oder 20 Elemente erweitert werden, mit jeweils zusätzlichen Seminar-, Schulungs- oder Multifunktionsräumen. Eine hohe Flexibilität ist gegeben, eine Anpassung an diverse Standorte ist möglich.

Nachhaltigkeit

Durch weitgehende Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Flachs) und der Vermeidung aufwändiger Fundamente ist das CO2-Potential sowie der Primärenergieverbrauch sehr niedrig, das heißt, ca. 70 – 80 % niedriger als vergleichbare Bauten in mineralischer Bauweise. Eine hochwertige Gebäudehülle sowie kompakte Bauweise ermöglichen einen reduzierten Energieverbrauch. Prinzipiell kann das Gebäude den Passivhausstandard erreichen. Als Beheizung wird eine Wärmepumpe und Erdwärme vorgeschlagen.

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Publik

    Publikationen
  • Zartes Geflecht unter Bäumen, VN Leben&Wohnen, 07/2023
    ZN Z-410, Claudia Rinne