Projektinfos
Matteo Thun & Partners, Mailand
Dipl. Arch. (FH) Claudia Greußing
DI Gerald Schnell
DI Michael Laubender
DI (FH) Juliane Wiljotti
Bauherr
B&O Parkgelände GmbH & Co KG, Bayern
Wettbewerb
2012
Projektphasen
City of Wood, Bad Aibling
B&O Holzparkhaus, Bad Aibling
B&O Villen, Bad Aibling
Rechte
Text Matteo Thun & Partners, Architekten Hermann Kaufmann
Bronwen Rolls
Übersetzung Matteo Thun & Partners, Architekten Hermann Kaufmann
City of Wood, Bad Aibling
1. Platz (Städtebau), 1. Platz (Reihenhaus), 3. Platz (Mehrgeschossiger Wohnbau)
Wohnen im Park, Nachhaltiges Bauen, Technische Innovation, Soziale Mischung durch Vielfalt der Typologien
Funktionale Mischung:
Wohnen, Arbeiten, Hotel, Ortsidentität durch inszenierte Ausblicke und gestärkte Mitte, Heimat
Städtebau:
klare Definition der Räume, fließende Parklandschaft am Fluss
Struktur:
Vervollständigung der vorhandenen Baustruktur – Gartenstadt mit Punkt- und Atriumhäusern in der Flussaue – abschließende Zeilen nach Osten
Zentrum:
Schließen des zentralen Dorfangers, Definition des Raumes mit zwei Polen, dem Achtgeschosser und einem zweiten Achtgeschosser als weiteres Wahrzeichen
Orientierung:
optimierte Orientierung der Wohnungen nach Süden und Südwesten – große Terrassen mit Blick auf die Berge oder die Auelandschaft als Highlight
Mehrgeschossiger Holzbau in der City of Wood präsentiert sich als zukunftweisende Lösung, mit der nicht nur die klassischen Anforderungen wie Statik, Schallschutz und Brandschutz, sondern auch durch die Kombination einer intelligenten Gebäudehülle mit der Verwendung ökologischer Bau- und Dämmmaterialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe und eines Haustechnik- und Energieversorgungskonzeptes auf Basis erneuerbarer Energiequelle erreicht werden. Die herausragende Qualität des Ortes ist der Blick auf die Berge und die grüne Umgebung. Auch an vielen anderen Orten bietet das oberste Geschoss mit Sonnenterrasse einen höheren Wohnwert (mehr Besonnung, Aussicht, kein Einblick). Daher erhalten alle Bauten eine großzügige Dachterrasse. Die Grundrisse sind auf Funktion und Kosten optimiert.
Das Außenwandsystem ist modular aufgebaut und besteht aus drei Ebenen: Einer statisch relevanten Tragebene, welche je nach Anforderung als Holzriegelelement oder als Massivholzelement ausgeführt wird. Mit der Tragebene gekoppelt wird eine Dämmebene aus Kastenträgern, welche vollständig mit ökologischem Dämmstoff Zellulose ausgefacht wird und in welcher alle Einbauten wie Türen, Fenster und Beschattung bereits werksseitig vormontiert wird. Zudem dient die Dämmebene als Unterkonstruktion für die dritte Ebene, die Holzfassade. Zwischen den drei Ebenen des modularen Wandaufbaus sind jeweils Plattenwerkstoffe eingebracht, welche neben ihrer originären aussteifenden Wirkung ganz spezifische bauphysikalische Funktionen übernehmen.
Für die Decken werden massive Brettsperrholzelemente naturbelassen in Sichtqualität eingesetzt. Diese mehrlagig verleimten Deckenelemente lassen große Spannweiten zu, tragen mit ihrer feuchteregulierenden Wirkung zu einem angenehmen Raumklima bei und erzeugen mit ihren hochwertigen naturbelassenen Holzuntersichten einen wertigen und wohnlichen Eindruck der Wohnräume.
Die vorgegebene Kostenobergrenze zwingt zu einem äußerst stringenten und konstruktiv klaren Konzept. Der angebotene Entwurf ist typologisch zu sehen, das heißt, hier sollen die typischen Anforderungen eines leistbaren Wohnbaus dargestellt werden und es soll möglich bleiben, diesen barrierefrei nachzurüsten. Somit sind alle Wohnungen über ein Treppenhaus erschlossen, das mit einem Lift nachgerüstet werden kann. Den Keller ersetzen Abstellräume, die nordseitig gestapelt sind und als Fertigbetonelementkonstruktion ausgeführt werden.
Ein besonderes Konstruktionskonzept ermöglicht einen neuen Ansatz zum Thema vorgefertigter Holzbau. Die komplexen Teile, also Bad mit vorgelagerter Erschließungszone, werden als Raumzelle vorgefertigt. Das ermöglicht eine komplette Montage der Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationen im Werk, ebenso den Einbau fast aller Türen. Dadurch ist es möglich, die Schwachstelle bei Sanitärzellen in Holzbauweise zu eliminieren nämlich die Abdichtungsprobleme der Fußbodenkonstruktion. Im Werk kann diese exakt und garantiert dicht ausgeführt werden ohne laufend von nachfolgenden Gewerken zerstört zu werden. Diese konstruktive Idee ermöglicht eine schnelle Bauphase sowie eine Maximierung der Ausführungsqualitäten.