Projektinfos
Wolfgang Elmmenreich
DI Reinhard Muxel
Bauherr
Propstei St. Gerold
Standort
St. Gerold (AT)
Fertigstellung
1997
Projektdaten
NGF 800,00 m², BGF 880,00 m²,
BRI 4.710,00 m³
Projektphasen
Reithalle Neubau
Herberge Umbau
Reithalle Sanierung
Haupthaus Sanierung
Rechte
Text Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH
Übersetzung Bronwen Rolls
Foto Ignacio Martinez
- Tragwerksplanung
merz kaufmann partner GmbH, Dornbirn
Propstei St. Gerold – Reithalle, St. Gerold
An einem steilen Südhang gelegen, wurde das frühere Kloster seit den sechziger Jahren zu einem kleinen Kultur- und Tagungszentrum ausgebaut. Die Reithalle, unter anderem für Therapiereiten gedacht, bildet nun die jüngste Ergänzung des historischen Ensembles.
Nach nur dreimonatiger Bauzeit konnte die Halle für Therapiereiten mit einigen Nebenräumen wie Pferdestall, Sattelkammer und Heulager im Herbst 1997 fertiggestellt werden.
»Die elegante Leichtigkeit des hölzernen Gebäudes, das gedeckt wurde mit einem hangparallelem Pultdach, wurde erreicht durch die Auflösung der Fassaden in Glaswände, die großflächig gegliedert sind.«
Univ.-Prof. Arch. DI Hermann Kaufmann
Dem Gebäude wurde eine betont horizontale Gliederung gegeben und durch das geschickte Einfügen in die topographischen Gegebenheiten, ist die Kubatur auch vom oberhalb gelegenen Wirtschaftshof nicht zu erfassen. Eine drei Meter hohe Stützmauer ließ einen ebenen Platz entstehen, der von einem scheinbar schwebenden, hangparallelen Pultdach überdeckt ist. Auf diese Weise erscheint das Gebäude auf seinen beiden Längsseiten als eingeschossiger Baukörper, weil das Auge den Geländesprung überspielt.
Die elegante Leichtigkeit des Gebäudes unterstreicht die Auflösung der Fassaden in Glaswände, die großflächig gegliedert sind. Die großzügige 4 Verglasung sorgt für eine optimale Belichtung. Allein im Bereich des obergeschossigen Heulagers wurde die Halle mit unbehandeltem Holz verkleidet.
Konstruktiv bemerkenswert ist der über 15 mal 30 Meter frei gespannte Raum der Halle. Unter Ausnutzung der Hanglage wurde ein filigranes Tragwerk entwickelt, trotz der hohen Schneelast von 400 kg/m2. Jeder zweite der auf Stützen liegenden Binder ist unterspannt mit einem Stahlzugband, von dessen Knotenpunkten aus jeweils sechs räumlich angeordnete Druckstäbe die Konstruktion unterstützen. Dadurch wurde die Spannweite der Binder gedrittelt. Dieser leichten Holzkonstruktion des Daches entspricht die schlichte Ausbildung der Fassaden, bei denen die Glastafeln durch auswechselbare Klemmleisten in die tragende Konstruktion eingebaut wurden.
Publik
- IOC/IAKS AWARD Bronze
2003 - Preis für Neues Bauen in den Alpen
1999 - Vorarlberger Hypo-Bauherrenpreis
1998
- Reithalle in St. Gerold
ZN Z-053, Wolfgang Jean Stock, Baumeister, 06/1998, S. 48-51 - Reithalle
ZN B-004, Kapfinger / Zschokke, architektur szene österreich, S. 89 - Reithalle in St. Gerold
ZN B-019, Christoph Mayr Fingerle, Neues Bauen in den Alpen, Architekturpreis 1999, S. 122 - 127 - Drevena Architektura v galerii K.F.A.
ZN Z-066, ARCH o architektúre a inej kultúre, rocnik 6., c.1 , 1/2001 S.7 - Ein roter Faden aus Holz
ZN Z-078, Ryll Christine, Deutsche Bauzeitschrift 10/2001 S. 127 - Reithalle Probstei St. Gerold
ZN Z-096, sb Sportstätten und Bäderanlagen, 5/2002, S. 383-384 - Manège de Saint-Gerold
ZN Z-100, d´Architectures Nr. 128, S.30 - St. Gerold – Reithalle Probstei
ZN Z-105, sb Sportstättenbau, Sonderheft, 2003, S. 74-75 - IAKS – Award 2003
ZN Z-107, Schule&Sportstätte, N. 5/2003, S.8-9 - Reithalle Propstei St. Gerold
ZN Z-185, Kauppalehti Optio 19/2010, S. 92-93 - Reithalle St. Gerold
ZN B-072, Architektur in Österreich im 20. und 21. Jahrhundert, S. 281