Projektinfos
Dipl. Arch. (FH) Claudia Greußing
Niklas Vogt
Arch. DI Roland Wehinger
Bau+Optimierung Zangerl, Hirschegg
Bauherr
Naturhotel Chesa Valisa
Standort
Hirschegg (AT)
Fertigstellung
2019
Projektdaten
NGF 1055 m², BGF 564 m²,
BRI 1705 m³
Energie 25,9 kWh/m²a
Projektphasen
Spa-Bereich
Hotelhalle
Umbau Chalet
Erweiterung Stammhaus
Rechte
Foto Norman Radon
Text Tina Mott
Übersetzung Bronwen Rolls
- Statik
zte Leitner, Schröcken - Bauphysik
WSS - Schwarz, Frastanz - Brandschutzplanung
K&M Brandschutztechnik GmbH, Lochau - Küchenplanung
Edinger Tourismusberatung, Innsbruck
Naturhotel Chesa Valisa – Erweiterung Stammhaus, Hirschegg
An einem weich nach Südosten abfallenden Hang über dem Dorfkern der historischen Walsersiedlung Hirschegg liegt der weitläufige Gebäudekomplex des Naturhotels Chesa Valisa. Das gestrickte Herz des Stammhauses datiert ins Jahr 1507, seither wurde der ehemalige Bauernhof wiederholt umgestaltet und erweitert. In den 1930er Jahren erfolgte der Ausbau zu einer Fremdenpension, zwanzig Jahre später wurde im Erdgeschoss ein Gasthof eröffnet.
Diese ursprünglich stark heterogene Bestandessituation sollte durch wohldurchdachte architektonische Eingriffe zu mehr Ruhe und Klarheit in ihrer Gestaltung finden, doch auch organisatorische, infrastrukturelle und thermische Verbesserungen wurden angestrebt. Eine Vergrößerung der Küche und ihrer Lagerräume war ebenso notwendig wie eine Optimierung der Lieferantenzufahrt, das bestehende Restaurant wurde durch zwei Stuben und einen Buffetbereich erweitert. Der Zimmertrakt der oberen Stockwerke konnte verlängert und durch großzügige Loggien ergänzt werden, das Dachgeschoss vollständig ausgebaut und über eine Weiterführung der Liftanlage barrierefrei erschlossen.
Um die Bauarbeiten in der Zwischensaison möglichst zügig durchzuführen, beschloss das Planungsteam, den Zubau aus vorgefertigten Wandelementen mit massiven Holzdecken zu fügen. Die Balkenlage des Dachstuhles wurde ergänzt, durch Holzwolle ausgedämmt und mit Kupferblechen gedeckt. Als Referenz an den traditionellen Baustil des Tales sind Fenster und Schiebeläden aus Holz gefertigt, während die Fassaden mit Schindeln und vertikalen Brettern in graphisch fein strukturierten Flächen verschalt wurden.
Bei der Gestaltung der Innenräume legte die Bauherrenfamilie ebenfalls besonderen Wert auf eine handwerkliche Ausführung der Arbeiten und die Wahl möglichst naturbelassener, regionaler Materialien. Die Zimmer wurden mit Lehmputzen, Täfer und Lattendecken aus Weißtanne sowie Eichen- und Schieferböden ausgekleidet und mit Möbeln aus Vollholz, Naturleder, Filz und Bio-Baumwolle eingerichtet.