Ingeborg-Ortner-Kinderhaus, Garching
Ingeborg-Ortner-Kinderhaus, Garching

Projektinfos

07_19

  • Kooperation
    aichner kazzer architekten, München
  • Projektleitung
    DI Marco Bumeder
  • Mitarbeit
    DI Elvira Sommer, DI Dominik Brummer
  • Kostenplanung
    Arch. DI Roland Wehinger
  • Bauleitung
    Elmar Schaugg
  • Bauherr
    Technische Universität München, München

    Standort
    Garching (DE)

    Fertigstellung
    2010

    Projektdaten
    NGF 600 m², BGF 850 m²,
    BRI 2160 m³
    Energie 28 kWh/m²a

    Rechte
    Text Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH,
    Foto Henning Köpke

    Fachplaner

    Ingeborg-Ortner-Kinderhaus, Garching

    Ein vielseitiges, sicheres und einladendes Tageszentrum, das sich auf Nachhaltigkeit und kosteneffiziente Abläufe konzentriert.

    Der städtebauliche Entwurf nimmt die Orthogonalität des Gesamtgeländes auf und orientiert sich an den bestehenden Straßen- und Gebäudeausrichtungen.

    Der eingeschossige Baukörper mit begrüntem Flachdach fügt sich selbstverständlich in den Naturraum ein. Die Verschwenkung des Baukörpers schafft auf der Westseite einen geschützten Hofbereich. Auf der Ostseite entstehen zwei differenzierte, den Kindergarten- bzw. Kinderkrippengruppen zugeordnete Spielbereiche.

    Über den halböffentlichen Hof gelangt man von Norden ins Gebäude. Am zentralen Foyer liegen die übergeordneten Funktionen Leitung, Küche und Mehrzwecksaal. Der interne Erschließungsflur liegt großzügig belichtet auf der Westseite.

    »Das Ergebnis ist von hoher und ganzheitlicher architektonischer Qualität, deren Ursprung im Verständnis für Material und Fügung liegt.«

    Holzbaupreis Bayern 2010

    Das Farb- und Materialkonzept sieht im Großen und Ganzen naturbelassene Oberflächen vor. Lediglich ein Teil der Gruppenraumelemente erhält eine farblich gestaltete Oberfläche. Jede Gruppe hat eine Identifikationsfarbe, die sich aber nur in Nuancen von den anderen unterscheidet, um im Spektrum der gleichen Farbe zu bleiben.

    Die Haupttragglieder der erdgeschossigen, nicht unterkellerten Kindertageseinrichtung bilden massive Brettsperrholzwände sowie Balkendecken. Es handelt sich um offene Holzbalken mit Abmessungen von 40 / 240 mm, die in einem Abstand von 250 mm angeordnet sind. Sie bilden das tragende Element für den darüber befindlichen Dachaufbau und tragen wesentlich zur architektonischen Gestaltung sowie zu einer sehr guten Raumakustik der Aufenthaltsräume bei. Die Decken des großzügigen Eingangsfoyers, der Flure sowie der Funktionsbereiche sind wie die Wände in Brettsperrholzbauweise errichtet. Als besonderes Gestaltungsmerkmal wurden alle Wand- und Deckenoberflächen in hochwertiger Qualität sichtbar ausgeführt.

    Die Gebäudehülle bilden großzügige raumhohe Glasflächen und geschlossene Wandelemente in Holzrahmenbauweise mit einer vertikalen sägerauen Weißtannenbekleidung. Die Oberflächen sind weitestgehend unbehandelt. Großzügige Vordächer, die gleichzeitig einen Sonnenschutz bieten, dienen als Schutz der zurückgesetzten Fassadenflächen vor Witterung. Das Flachdach der Kindertageseinrichtung ist extensiv begrünt.

    Um eine möglichst flexible Nutzung der Kindertageseinrichtung gewährleisten zu können, wurde diese in drei Nutzungseinheiten untergliedert, die jeweils als Gesamteinheit, bestehend aus Aufenthaltsräumen und Fluren, genutzt werden können, so dass die Flure ebenfalls für den Aufenthalt und zum Spielen der Kinder zur Verfügung stehen. Notwendige Flure werden dementsprechend nicht vorgehalten. Die einzelnen Nutzungseinheiten sind durch feuerhemmende, raumabschließende Wände voneinander abgetrennt.

    Ziel war es, ein energetisch sparsames Gebäude zu entwickeln, das deutlich über den derzeitigen EnEV-Standard hinausgeht. Öffnungsgrad und U-Werte der Gebäudehülle wurden dabei optimiert, eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung senkt den Energieverbrauch nochmals beträchtlich. Über öffenbare Oberlichter wird in den heißen Sommermonaten eine Bauteilaktivierung durch Nachtauskühlung sichergestellt. Die weit auskragenden Vordächer erbringen neben dem konstruktiven Holzschutz zusammen mit vorgelagerten Senkrechtmarkisen an der Ostseite den sommerlichen Wärmeschutz. Das Gebäude wird mit Fernwärme beheizt.

    Auf die Verwendung von Materialien mit geringem Primärenergiebedarf und niedrigem Unterhaltsaufwand wurde großer Wert gelegt, um ein nachhaltiges und kostengünstiges Betreiben der Einrichtung zu ermöglichen.

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    Projektbilder


    Publik

      Auszeichnungen
    • Holzbaupreis Vorarlberg
      2011 (Auszeichnung Außer Landes)
    • Bayerischer Holzbaupreis
      2010 (Preis)
      Publikationen
    • Kinderhaus Garching
      ZN Z-180, Holzbaupreis Bayern 2010 - Broschüre, S. 8-9
    • Broschüre Holzbaupreis Bayern 2010
      ZN A-05, Referat Forschung, Innovation und Waldpädagogik, Broschüre pdf - 4,2 MB
    • Kinderhaus Garching
      ZN Z-194, Petra Stephan, AIT 5.2011, S.84-89
    • Ingeborg Ortner Kinderhaus
      ZN Z 233, Baukulturführer 57, 2011
    • Ingeborg Ortner Kinderhaus
      ZN Z-233, Baukulturführer 57, 2011