Projektinfos
Standort
Zwischenwasser (A)
Wettbewerb
2011
Projektdaten
Rechte
Text Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH,
Abbildung Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH
Kindergarten, Zwischenwasser
Das Kindergartengebäude nimmt sich in seiner Ausdehnung, Höhe und Platzierung etwas zurück und kann sich somit in die vorhandene Struktur der Umgebungsbebauung harmonisch einfügen. Bei der Materialwahl ist ein großes Augenmerk auf ökologische Baustoffe gerichtet. Die Fassade ist mit Schindeln aus heimischem Holz belegt. Eine Dämmung mit ökologischen Dämmstoffen und die Konstruktionsart der tragenden Teile in Massivholz-Bauweise ermöglichen einen Wärmeschutz in Passivhausqualität. Die Massivholz-Brettstapelwände können in heimischem Holz ausgeführt werden und sparen somit Kosten, Ressourcen und unnötige CO² Emission. Sie sind innen sägerauh ausgeführt und bilden eine natürliche, weiche Holzoberfläche.
Die kindgerechten Fensteröffnungen stellen einen freundlichen, natürlichen Aussenbezug her. Die Fensterflächen im Süden werden im Sommer vom Laub des, ins Beschattungskonzept integrierten, Baumbestandes vor zu Hoher Sonneneinstrahlung geschützt. Im Winter lassen die entlaubten Bäume, den erwünschten wärmenden Sonneneintrag zu. Indem man sich dieses natürliche Prinzip zunutze macht, kann ein einfacher Blendschutz an die Stelle eines komplizierten Sonnenschutzes treten. Somit ist für angenehme Temperaturen in den, wegen der Sichtbeziehungen zum Abholbereich nach Süden orientierten Gruppenräumen, gesorgt.
Bei der funktionalen Strukturierung des Gebäudes wurden im Besonderen die Ausführungen „Beachtenswertes für den Neubau von Kindergärten“ in die Planung mit einbezogen. Die ganztags betreute Gruppe ist im Erdgeschoss untergebracht, wo sich auch die behindertengerechten Anlagen befinden. Damit kann vom Einbau eines kostenintensiven Aufzugs abgesehen werden. Die Zusammenfassung der kindergartenexternen Funktionen Jugendraum, Schülermittagsbetreuung und Gemeindearchiv mit einer eigenen Stiege, ermöglicht zu jeder Zeit einen unbeeinträchtigten Kindergartenbetrieb.
Der Raum für die Schülermittagsbetreuung dient zudem gleichzeitig als Reserveraum, da er von den Schülern täglich nur über einen Kurzen Zeitraum genutzt wird und in der verbleibenden Zeit alternativ genutzt werden kann. Der Bewegungsraum kann flexibel dem Kindergarten oder dem Foyer zugeordnet werden und wäre damit auch zum Beispiel für kleinere öffentliche Abendveranstaltungen ein passender Ort, wodurch die Vielseitigkeit der Nutzung und die Rentabilität des Gebäudes für die Gemeinde erhöht werden kann. Das Gebäude soll an die örtliche Nahwärmeversorgung angeschlossen werden.