Projektinfos
Tobias Laukenmann M.A.
Benjamin Gabler M.Sc.
merz kley partner ZT GmbH, Dornbirn
Gasser Bauphysik Consult, Schaan
FIRE & TIMBER .ING GmbH, München
Helix Pflanzensysteme GmbH, Kornwestheim
Bauherr
Volksbau Tübingen GmbH & Co. KG
Standort
Tübingen
Wettbewerb
2020
Rechte
Text Tina Mott
Abbildung Thomas Knapp
Hohes Haus in Holz – Queckareal, Tübingen
Vom mittelalterlichen Kern der süddeutschen Universitätsstadt Tübingen führt die locker bebaute Gartenstraße entlang des Neckars nach Osten bis zur Mündung der Ammer. Dort entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Zementfabrik Queck ein Neubauviertel mit Mischnutzung, das nachhaltig und landschaftsintegriert konzipiert wurde. An der östlichen Spitze des Areals erhebt sich ein markanter punktförmiger Baukörper als städtisches Gelenk, der durch seine sorgfältige Setzung die klare Ausrichtung und Proportionierung des Quartierplatzes bewirkt. Die Struktur wie auch die Fassaden des achtgeschossigen Hochhauses sind auf die grundlegende Anforderung ausgelegt, eine flexible Nutzung als Wohn- und Gewerbebau zu ermöglichen.
Das Untergeschoss mit einer großzügig bemessenen Tiefgarage und Technikräumen ist in Stahlbeton ausgeführt wie auch der zentrale Erschließungskern. Dieser liegt asymmetrisch an die nordöstliche Fassade gerückt, um über großflächige Fensteröffnungen mit Tageslicht versorgt zu werden und differenziert gestaltete Arbeitsbereiche und Wohnungsgrundrisse mit Ausrichtung nach Südwesten zu gewährleisten. Seine massiven Wände dienen als Anschlusspunkte für die vorgefertigten Holz-Beton-Verbunddecken, die kranzförmig zur Außenhülle spannen und dort auf den Querträgern und Stützen der Wandelemente liegen. Vertikale Faltungen in der Lochblechfassade bilden Lüftungslisenen, die gegen Süden mit einer Photovoltaikanlage in Form von farbigen Dünnschichtmodulen belegt sind, während sie zum Flusslauf und zur Grünfuge mit vielfältig kombinierten Pflanzelementen versehen werden.
Die hohe thermische Qualität der Gebäudehülle mit Isolierverglasungen garantiert einen niedrigen Heizenergiebedarf, der durch den Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz gedeckt wird. Die Raumventilation erfolgt sowohl über manuell bedienbare, opake Fensterflügel als auch eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die eine Versorgung mit temperierter Frischluft sicherstellt.