Projektinfos
Arch. DI Roland Wehinger
DI (FH) Christoph Lauritsch
Florian Schwender M.A.
Tobias Laukenmann M.A.
Jörg Braun
DI (FH) Christoph Lauritsch
Bauherr
Prof. Dr. Gantner Florian, Dr. Daniela Bundschuh
Standort
Sulzberg (AT)
Fertigstellung
2020
Projektdaten
NGF 697 m², BGF 879 m²,
BRI 2975 m³
Denkmalgeschütztes Gebäude
Rechte
Text Tina Mott
Foto Arch. DI Roland Wehinger
- Statik
Mader + Flatz Baustatik ZT GmbH, Bregenz - Bauphysik
WSS - Wärme und Schallschutztechnik Schwarz, Frastanz - Elektroplanung
elplan Lingg Elektroplanungs GmbH, Schoppernau - Lichtplanung
Manfred Remm
Gantner/Bundschuh, Sulzberg
Der stattliche Landammannhof aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sitzt in einem weich nach Südosten abfallenden Hang, die großzügig verglasten Fensteröffnungen seiner Giebelfront gewähren weite Blicke über den Bregenzerwald. Das fein gearbeitete Drillingsfenster im obersten Geschoss lässt bereits erahnen, dass sich hinter den gestrickten, mit Rundbogenschindeln verkleideten Fassaden bedeutende kunsthandwerkliche Schätze aus der Zeit des Klassizismus verbergen. Die Kacheln des Stubenofens im Empirevasendekor als typische Hafnerarbeit aus der Region, die Kastenuhr mit sorgfältig gemaltem Ziffernblatt sowie der eingebaute Geschirrschrank zeugen vom Wohlstand und Kunstsinn der Eigentümerfamilien.
Da die Anmutung eines charakteristischen Einhofes des Vorderwaldes auch für zukünftige Generationen bewahrt bleiben sollte, wurden alle Eingriffe in die Bausubstanz so behutsam wie möglich, in enger Zusammenarbeit mit den Vertretern des Bundesdenkmalamtes geplant und durchgeführt. Um die traditionelle Zweiteilung des Bauvolumens in Wohn- und Wirtschaftstrakt zu erhalten, das Haus jedoch barrierefrei zu gestalten, fügt sich eine lichte Erschließungszone mit großzügiger Treppenanlage und Personenaufzug in Holzbauweise zwischen die beiden Gebäudeteile.
Durch den Ausbau der Tenne konnten zusätzlicher Wohnraum sowie ein Garagendeck und ein komfortabler Wellnessbereich geschaffen werden.
Bei der Sanierung des Vorderhauses achtete das Planungsteam darauf, vor allem die vorhandenen Tragstrukturen zu ertüchtigen, um die originalen Stein- und Holzböden wie auch die Wand- und Deckentäfer weitgehend zu erhalten. Bestehende Einrichtungsgegenstände und Möbel wurden fachgerecht renoviert und in das zeitgemäße Wohnkonzept integriert, indem sie die neuen Elemente klar lesbar kontrastieren. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, bei der Wahl der Materialien naturbelassene Baustoffe aus der Region zu verwenden und die Arbeiten an Handwerksbetriebe aus dem Bregenzerwald zu vergeben.
Projektpläne
Baufotos
Publik
- Ein Juwel wird wohnlich, VN Leben&Wohnen, 12/2022
ZN Z-407, Isabella Marboe