Projektinfos
DI Christoph Dünser
Ing. Benjamin Baumgartl
Bmst. Ing Norbert Kaufmann
Bmst. Gerold Hämmerle
Bmst. Ing Norbert Kaufmann
Bauherr
Dorner Andreas und Marie Luise
Standort
Mellau (AT)
Fertigstellung
2005
Projektdaten
NGF 175 m², BGF 172 m²,
BRI 360 m³
Rechte
Text Otto Kapfinger "Hermann Kaufmann Wood Works"
Übersetzung Bronwen Rolls
Foto Bruno Klomfar
- Tragwerksplanung
Mader + Flatz Baustatik ZT GmbH, Bregenz - HLS Planung
Siegfried Steurer, Schwarzenberg - Elektroplanung
Elektrotechnik Schneider, Schwarzenberg
Elma Alp, Mellau
Aus der im Bregenzerwald in drei saisonalen Etappen gegliederten Viehwirtschaft entstand das „Vorsäß“, ein Bereich der Almen auf rund 1000 m Höhe, der zweimal jährlich, im Frühling und Herbst, jeweils vier bis fünf Wochen von Mensch und Tier besiedelt wurde. Da die Bauern früher maximal zehn Rinder hatten, waren die typischen Vorsäßhütten sehr klein bemessen und spartanischauf die kurze Aufenthaltsdauer zugeschnitten.
»Formal lehnt sich das Haus an die traditionellen Bauformen an und versucht durch Neuinterpretationen von einzelnen Details wie das traditionelle Schiebefenster, der Einführung von Schiebeläden sowie der großzügigen Verglasungen im Wohnbereich trotzdem Modernität zu zeigen.«
Univ.-Prof. Arch. DI Hermann Kaufmann
Gerade diese Beschränkung auf das Notwendige prägte die Eigenheit dieser Bauten und ihre ebenso strenge wie unbelastete, naturnahe Atmosphäre macht sie heute zu beliebten Ferienhäusern.
Beim Bau der Hütte im Elma, einem Vorsäß im Mellental, galt es, diese Atmosphäre neu zu finden. Sie wird durch eine sehr konsequente Holzbauweise erreicht, durch die Minimierung der Raumproportionen sowie durch die lapidare Grundrisstypologie mit dem Ofen im Zentrum. Der Bau ist ohne zusätzliche Wärmedämmung pur aus massiven Balken „gestrickt“, das Dach ebenfalls aus massiven Dielen gefügt. Formal lehnt sich das Haus an Traditionelles an, kann aber durch die Neuinterpretation einzelner Aspekte und Details – die horizontalen Schiebefenster, die großen Verglasungen im Wohnbereich, den offenen Raumquerschnitt – auch ganz Modernes, Heutiges zeigen.
Die Konstruktion im Erdgeschoss und Aufenthaltsbereich ist mit vertikalen Hölzern „stehend“ gefügt, um Setzungen zu vermeiden, die gerade für die Schiebefenster nachteilig wären. Das Obergeschoss mit den Schlafbereichen ist „liegend“ gestrickt, wobei die Eckverbindungen modernisiert sind – mit einer CNC-Fräse in verdeckten Schwalbenschwanzverbindungen hergestellt. So mussten die Balken nicht wie im tradierten Strickbau versetzt werden, sondern laufen über Eck durch: Es ist kein Hirnholz der Bewitterung ausgesetzt. Auf vordergründigen „Komfort der Pflegeleichtigkeit“ wurde bewusst verzichtet. Es gibt keine Lacke oder sonstigen Beschichtungen, keine Fliesen oder Bodenbeläge. Vom First bis zum Möbel ist hier alles aus regionalem, naturbelassenem Massivholz.Bodenbeläge. Vom First bis zum Möbel ist hier alles aus regionalem, naturbelassenem Massivholz.
Projektpläne
Baufotos
Publik
- Elma Alp – Sustainable Building
ZN B-049, Gianluca Minguzzi, Architettura sostenibile, S. 21-26 - Ferienhaus Elma Alp
ZN B-059, Fassaden aus Holz, S. 128-131