Projektinfos
Arch. DI Roland Wehinger
DI Valentin Tschikof
ADE Guillaume E. Weiss
DI Thomas Fußenegger
Bmst. Gerold Hämmerle
Bauherr
Biomasseheizwerk Lech GmbH & CoKG, Lech
Standort
Lech (AT)
Fertigstellung
2010
Projektdaten
NGF 2.599 m², BGF 2.795 m²,
BRI 27.164 m³
Projektphasen
Erweiterung
Biomasseheizwerk Lech
Biomasseheizwerk – Erweiterung 2021, Lech
Rechte
Text Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH,
Foto Bruno Klomfar
- Tragwerksplanung
Mader & Flatz Ziviltechniker GmbH, Bregenz - HLS Planung
Dietrich Luft + Klima, Bregenz - Elektroplanung
Elektro Willi GmbH & CoKG, Andelsbuch - Geotechnik
Geotek Dönz + Mähr GmbH, Feldkirch
Biomasseheizwerk Erweiterung, Lech
Durch die Erweiterung des Fernwärmenetzes in den Ortsteil Stubenbach wurde die Leistung der zwei bestehenden Biomassekessel im Heizwerk Lech zu gering.
Nach anfänglichen Überlegungen ein eigenes Heizwerk für diese Haushalte zu errichten, wurde beschlossen, dass bestehende Gebäude zu erweitern, damit ein dritter Kessel Platz findet. Im Zuge dessen sollte auch eine Lagerhalle für die Biomasse errichtet werden.
»Es ist nicht selbstverständlich, dass solche „Zweckbauten“ durch die Einbeziehung von einer architektonischen Begleitung errichtet werden. Der Architekt wurde schon in der frühen Entscheidungsphase, wo es um den Standort sowie die Situierung der Gebäude ging, mit einbezogen. So war es in allen Fällen möglich auf die spezielle Situation im Landschaftsraum zu reagieren. Die Rolle des Architekten war daher mehr als der Behübscher für technisch unverrückbare Bauwerke.«
Bauherr Biomasseheizwerk Lech GmbH
Die Herausforderung der Erweiterung lag in den beengten Platzverhältnissen des Baugrundstückes.
An der engsten Stelle das Tales, wo die Berghänge des Omesbergs im Westen bis an den Zürsbach und die Ausläufer des Rüfikopfs im Osten bis an die Straße heranrücken, musste Platz für das geforderte Bauvolumen gefunden werden.
Eingezwängt zwischen der Lechtalstraße und dem Zürsbach nimmt der Grundriss des bestehenden Gebäudes den Schwung der Straße auf. Konsequent weiterverfolgt wird diese Krümmung beim Erweiterungsbau.
Beim bestehenden Gebäude richtet sich auch die Gebäudehöhe nach dem Gefälle der Straße – die Attika steigt Richtung Zürs hin parallel zur Straße an. Die neue Konstruktion führt diese Steigung anfänglich fort, um dann im Bereich des neuen Heizhauses den Scheitel zu erreichen und mit einen Gefälle hin zum Lagerplatz wieder an Höhe zu verlieren.
Von Zürs kommend sieht man die schmale und niedrige Stirnseite der Lagerhalle; erkennbar ist der Bogen des Daches und der gekrümmte und leicht konische Grundriss der Halle.
Erlebt wir das Gebäude, durch die Lage direkt an der Straße, hauptsächlich im Vorbeifahren. Durch die gekrümmte Fassade und die gewölbte Dachform erhält das Gebäude eine Dynamik, die das Volumen der Baumasse in der Hintergrund treten lässt.
Das neue Heizhaus wurde in Massivbauweise errichtet. Durch den Ausbau und die Aufstockung des bestehenden Tiefbunkers konnten die zwei je 18 Meter hohen Pufferspeicher problemlos in das Gebäude integriert werden. Die Decke des Heizhauses konnte erst nach Einheben der Heizkessel versetzt werden und muss zu Wartungszwecken der Anlage jederzeit wieder demontierbar sein. Aufgrund der Geometrie und der gekrümmten Dachform stellte die Ausführung somit eine besondere Herausforderung dar, die durch die besondere Gestaltung des Auflagers der Betonhohldielen bewältigt werden konnte.
Die großzügige Lagerhalle ist in Holzbauweise mit einer Fassade aus heimischer Fichte ausgeführt. Durch die sehr kurze Bauzeit von 6 Monaten musste die Konstruktion einen hohen Vorfertigungsgrad aufweisen. Mit Hilfe von vorfabrizierten Wandelementen, bestehend aus Konstruktion und fertig montierter Fassade, die nur noch vor Ort versetzt werden mussten, wurde dies erreicht.
Baufotos
Publik
- ZV Bauherrenpreis 2012
2012 (Nominierung) - Holzbaupreis Vorarlberg
2011 (Auszeichnung Öffentlicher Bau)
- Biomasseheizwerk Lech – Erweiterung
ZN Z-236, ZV Bauherrenpreis 2012 - Projektbroschüre, S. 50 - In der Talenge – Biomasseheizwerk Lech
ZN B-078, Holzbauten in Vorarlberg, Edition Detail, S.126-131