Projektinfos
Architekturbüro Dipl. Ing. Christian Lenz ZT GmbH
Andreas Ströhle M.Sc.
Martin Rümmele
Niklas Vogt
Arch. DI Roland Wehinger
Manfred Pozetti
Ing. Emanuel Holbach
Bauherr
Gemeindeverband Altstoffsammelzentrum Vorderland, Sulz
Standort
Sulz (AT)
Fertigstellung
2019
Projektdaten
NGF warm 124,09 m² / kalt 135,26 m² / Halle inkl. Sägezahnrampe, Lager OG 2297,50 m²,
BGF 2746,2 m², BRI 20478,3 m³
Energie 66 kWh/m²a
Rechte
Text Tina Mott
Foto Arch. DI Roland Wehinger
- Projektsteuerung / Bauleitung
Büro Gernot Thurnher, Feldkirch - Ökologische Bauleitung
Ökoberatung G. Bertsch, Ludesch - Tragwerksplanung
merz-kley-partner ZT GmbH, Dornbirn - HLS Planung
Herbert Roth - Technisches Büro, Lauterach - Elektroplanung
elplan Lingg Elektroplanungs GmbH, Schoppernau - Bauphysik
Weithas Bernhard GmbH, Lauterach - Brandschutzplanung
k&m Brandschutztechnik GmbH, Lochau - Geologie
3P-Geotechnik ZT GmbH, Lochau - Gebäudeorganisation
Umweltverband Vorarlberg, Dornbirn - Aushubsuntersuchung
wpa-beratende Ingenieure GmbH, Dornbirn - Entwässerungsplanung
Rudhart+Gasser, Bregenz - Verkehrsplanung
Besch und Partner, Feldkirch
Altstoffsammelzentrum Vorderland, Sulz
Sortieren, trennen und wiederverwerten ‒ das zentrale Altstoffsammelzentrum in der Gewerbezone von Sulz ermöglicht den 11 Gemeinden der Vorarlberger Region Vorderland eine nachhaltige und professionelle Abfallbewirtschaftung. Eingebettet zwischen den weit geschwungenen Klammern von Autobahn und Bundesstraße, definiert sich die Anlage in ihren Grundparametern durch die verkehrstechnische Orientierung sowie klar strukturierte Funktionsabläufe.
Der schlicht und prägnant gestaltete Baukörper wird von Süden durch eine ausladende Pforte erschlossen. Hier passieren die Kunden den zentral gesetzten Kubus des Bürgerbüros, um am Rundparcours der Sammelbehälter ihre Recyclingmaterialien abzugeben, bevor sie die Halle wieder verlassen. An der Ostseite reihen sich Administrations- und Sanitärräume, die durch ein großzügig dimensioniertes, bodentiefes Fensterelement zur Morgensonne orientiert sind. Dahinter schließen die Lager für Problemstoffe an. Das Volumen weist gegen die stark frequentierten Verkehrsadern eine geschlossene Fassadenstruktur auf, um vor Lärm und Emissionen zu schützen, öffnet sich aber über die Sägezahnrampe zur Erschließungsstraße.
Eine Reduktion auf wenige Materialien und Bauteile war gewünscht, die großflächige Dachkonstruktion trägt ihre statischen Lasten über vier parallel verlaufende Achsen ab. In der Mitte der Halle erheben sich drei massive Betonstützen, welche zusammen mit je einer Stahlstütze an den Enden die beiden Fachwerkträger aus Baubuche halten. In diese sind schlanke Brettschichtholzträger aus Fichte eingespannt, die im Westen von einer filigranen Stützenkonstruktion unterspannt werden und auf der gegenüberliegenden Seite an der Außenmauer aufliegen. Das zentrale tonnenförmige Oberlichtband aus Stegplatten ist an Stahlprofilen befestigt und liegt auf einer Holzzarge.
Die Problemstofflager sind wie die Sockel- und Rampenelemente aus Beton gegossen, die beiden Büroeinheiten hingegen in Holzrahmenbauweise gefügt und auch als einzige Bereiche des Bauwerkes wärmegedämmt. Die geschlossenen Fassadenteile werden durch vertikale Fichtenkanteln von unterschiedlicher Tiefe strukturiert und erhalten dadurch eine von Sonne und Schatten lebhaft gezeichnete Oberfläche, welche durch die markanten, in hellem Sichtbeton gefassten Öffnungen akzentuiert wird. An der Nordseite erstreckt sich eine transparente Lamellenwand, hier erlauben Polycarbonatplatten zwischen den Holzstäben fein gefiltertes Licht und weite Blicke ins Industriequartier.
Baufotos
Publik
- Altstoffsammelzentrum Vorderland, Sulz
ZN Z-389, Eva Maria Hermann, DBZ Deutsche Bauzeitung, 02/2021, S. 54-59 - ASZ – Recycling Center
ZN Z-390, Tina Mott, Timber Arch. Vol. 02, S. 90-95