Die Propstei in St. Gerold in Vorarlberg ist ein Ableger des Klosters Einsiedeln. Wo immer möglich, wurden die neuen Nutzungen in den bestehenden Gebäuden untergebracht. Neubauten kommen ausserhalb des Klosterhofs zu liegen. Diesem Prinzip folgt auch die jüngste Erweiterung. Wo es der Denkmalschutz erlaubt, wurden die Bestandesbauten nachgedämmt, das Tragwerk wurde ertüchtigt, das Dach renoviert und wieder mit den gleichen Ziegeln eingedeckt. Der Innenausbau erfolgt in Eschenholz aus dem eigenen Wald. Ein Anbau erweitert das Raumangebot zeitgemäss. Er ist aus Holzelementen konstruiert und wird kontrolliert gelüftet. In den bestehenden Bauten kommt so wenig Haustechnik wie nötig zum Einsatz, da das natürliche Klima überzeugt. Mit dem Ausbau des Gastro- und Hotelangebots sichert die Propstei ihren wirtschaftlichen Fortbestand. So bereichert sie das kulturelle und touristische Angebot. Hermann Kaufmann, der Architekt, trägt dem Bestand Sorge und erweitert ihn gezielt, ohne sich anzubiedern oder den Kontrast zu forcieren. Diese Ökonomie der Mittel ist Vorbild für den Umgang mit vielen Bauten aus früheren Zeiten. (aus: Hochparterre)
Datum
Oktober 2017
Text- und Bildrechte
Text Hochparterre, Bild Darko Todorovic
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