Datum
Juli 2018
Text- und Bildrechte
Bild Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH
Links

1. Preis Wettbewerb Augsburg auf dem Spicherer Areal

Die Wohnbaugruppe Augsburg wird auf dem Areal der ehemaligen Spicherer Schule in Pfersee neue Wohnungen bauen. Dazu wurde im März ein Realisierungswettbewerb ausgelobt. Unser Büro wird die Planungen der Wohnanlage mit 70 Wohnungen übernehmen.

Das rund 7.500 Quadratmeter große Gelände befindet sich zwischen der Metzstraße im Norden, der Koboldstraße im Westen der Stadtberger Straße und der Spicherer Straße im Osten. Geplant sind insgesamt 70 Wohnungen in Holzbauweise, allesamt barrierefrei, die der Einkommensorientierten Förderung (EOF) unterliegen.

Auszug Jurybericht

Die Verfasser schaffen mit einer maßstäblichen und flächigen Bebauung eine interessante Abfolge zwischen engen Gassen und Plätzen mit Aufenthaltsqualität. Maßstäblichkeit bzw. Körnung der Gebäude und die gewählte Dichte werden schlüssig aus dem städtebaulichen Kontext entwickelt. Geschickt wird der Auftakt ins Quartier von der Spicherer Straße aus gestaltet. Mit einem Baukörper, der sowohl die notwendigen Nebenfunktionen als auch einen Teil der Wohnnutzungen aufnimmt wird eine angemessene Adresse gebildet. Über Plätze und Gassen werden wie ganz selbstverständlich und unter Wahrung der Privatheit die einzelnen Häuser qualitätsvoll erschlossen.

Positiv hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die überdachten Loggien, die den Wunsch des Auslobers nach kommunikativen Flächen entsprechen und eine gelungene räumliche Eingangssituation schaffen. Über die Hausgemeinschaft hinaus werden mit dem Quartiersplatz und den Gemeinschaftshöfen gut proportionierte Begegnungsflächen mit hoher Aufenthaltsqualität angeboten. Das Konstruktionsprinzip mit seriellen Bausteinen in Verbindung mit der Gebäudeklasse III wird der Anforderung des Auslobers an eine Holzkonstruktion, insbesondere im Hinblick auf eine wirtschaftliche Errichtung, in hohem Maße gerecht.

Die Grundrisse sind differenziert ausgearbeitet und versprechen in den überwiegenden Bereichen eine gute Wohnqualität. Kritisch gesehen wird die dezentrale Anordnung der Müll- und Wertstofftonnen. Aus Unterhaltsgründen wird eine zentrale Situierung in der Nähe der Spicherer Straße präferiert. Der angebotene Wohnungsmix entspricht im Wesentlichen den Anforderungen. Die gewählte Dichte trifft die Aufgabenstellung von urbanem Wohnen und überfüllt die Anforderungen des Auslobers. Das dargestellte Energiekonzept ist der Aufgabe angemessen. Das äußere Erscheinungsbild der Gebäude entspricht der Aufgabenstellung eines Wohngebäudes in Holzbauweise und wird positiv bewertet. Kritisch gesehen wird der Aufwand in Bauunterhalt und Gebäudebetrieb infolge der großen Anzahl an Einzelhäusern. Engstellen zwischen den Gebäudekörpern müssen den Mindestbrandabstand von fünf Metern einhalten.